Die 5 wichtigsten Tipps zum Kauf eines gebrauchten Elektroautos
Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos ist für viele absolutes Neuland. Doch wer die folgenden fünf Tipps beherzigt, hat schon viel gewonnen.
Ein gebrauchtes Elektroauto zu kaufen, ist ganz was anderes als einen überbrauchten Benziner oder einen Diesel zu kaufen.
Noch sind erst wenige Elektro-Gebrauchtwagen am Markt. Im Vorjahr haben rund 2.900 gebrauchte E-Autos den Besitzer gewechselt. Diese Quote ist, auch in Relation zum Fahrzeugbestand, vergleichsweise niedrig. "Das liegt nicht nur am geringen Alter des E-Auto-Bestands, sondern auch an den relativ hohen Preisen, die man auch für einen solchen Gebrauchten hinlegen muss, erläutert Öamtc-Cheftechniker Thomas Stix. Aber auch technische Fragen, vor allem was die Leistung der gebrauchten Batterie betrifft, spielen eine Rolle. Denn die nimmt laufend ab. Doch es gibt
Die wichtigsten Infos zum Gebrauchtkauf eines E-Auto:
1. Auf die Akku-Leistung achten
Das teuerste an einem Elektrofahrzeug ist die Batterie. Aber der Akku verliert im Lauf der Jahre an Kapazität und damit das Auto an Reichweite. Die Hersteller geben darauf allerdings eine Garantie. Meist sind das acht Jahre oder 160.000 Kilometer – je nachdem, was zuerst eintritt. "Bis zu diesem Zeitpunkt wird beispielsweise eine Kapazität von 70 Prozent des Akkus garantiert", weiß der ÖAMTC-Experte. Gebunden ist die Garantie für den Akku – wie beim restlichen Auto – an die vorgeschriebenen, jährlichen Service-Termine. Kauft man also ein gebrauchtes E-Fahrzeug, muss man unbedingt auf ein durchgängiges Serviceheft achten, damit die Garantie auch gewährt wird. Die Akku-Kapazität sollte von jeder Werkstatt ausgelesen werden können. Ist das nicht möglich, etwa bei einem Privatverkauf, empfiehlt sich eine ausgiebige Probefahrt, die mit vollem Akku startet. "Die im Auto angezeigte Restreichweite passt sich Fahrstil und Temperatur an, sodass man nach rund 50 Kilometern Kapazität und Reichweite in der Regel gut einschätzen lassen", erklärt Stix.
2. Darauf schauen, ob eine Wärmepumpe eingebaut ist
Bei aktuellen E-Autos meist Standard, war eine Wärmepumpe früher gar nicht oder nur gegen Aufpreis zu haben. Vorteil einer Wärmepumpe: Sie braucht wesentlich weniger Energie für die Klimatisierung und Beheizung des Fahrzeuges, was vor allem im Winter die Reichweite deutlich weniger schrumpfen lässt.
3. Ohne eigener Lademöglichkeit, wird es gerade bei ältere Modelle mit geringer Reichweite oft schwierig
Ältere E-Autos haben geringere Reichweiten als ihre modernen Nachfolger. Darum ist bei vielen Gebrauchten eine private Lademöglichkeit häufig unumgänglich.
4. Schnelllade-Möglichkeit prüfen und Nutzbarkeit zu verbessern
Ladeleistung: Vor allem, wenn man gelegentlich längere Strecken fährt, sollte das Fahrzeug eine Schnelllade-Möglichkeit haben. Bei modernen E-Autos ist ein solcher Anschluss meist serienmäßig an Bord, bei älteren war dafür oft ein Aufpreis zu zahlen.
5. Ankaufstest auch für E-Autos essentiell
Ob das Wunschfahrzeug mit einem Verbrennungs- oder E-Motor angetrieben wird, der Verkehrsclub empfiehlt in jedem Fall eine Kaufüberprüfung. Einen Termin bei einem Öamtc oder Arbö in ganz Österreich den Stützpunkten vereinbaren und man ist beim Kauf auf der sicheren Seite. Näheres dazu unter www.oeamtc.at/mitgliedschaft/pruefdienst-leistungen. Alle Infos zum Thema Autokauf, darunter auch einen standardisierten Kaufvertrag, gibt es unter www.oeamtc.at/autokauf, alles zum Elektroauto unter www.oeamtc.at/e-auto. Und wie das ganze beim Arbö abläuft, lesen Sie hier.
Geringerer Wertverlust bei gebrauchten E-Autos
Der Anschaffungspreis eines gebrauchten Elektroautos richtet sich, wie bei jedem anderen Fahrzeug auch, nach dem Restwert. Die Schätzungen über den Restwert sind, aufgrund des derzeit noch kleinen Marktes, differieren aber stark. Prognosen gehen jedoch davon aus, dass ein beispielsweise ein VW Golf Diesel nach fünf Jahren rund 56 Prozent seines Neuwertes verliert, während es beim Benzin- oder Elektro-Modell nur 53 Prozent sind. Das bedeutet gleichzeitig, dass ein gebrauchter E-Golf immer noch an die 20.000 Euro kosten kann.
Fallende Preise erwartet
Allerdings erwartet Öamtc-Experte Stix für die kommenden Jahren fallende Preise: "Sobald neue, billigere E-Modelle mit größerer Reichweite auf den Markt kommen, wird es definitiv das eine oder andere Schnäppchen geben." So kostet der genannte E-Golf neu derzeit rund 40.000 Euro, der Nachfolger, der 2020 kommt, soll bei rund 30.000 Euro starten. Das sollte das Vorgängermodell auf dem Gebrauchtmarkt wesentlich günstiger machen, als es momentan der Fall ist.