Die 10 wichtigsten Trends bei Elektroautos und Verbrennern bis 2025
Der Autobranche stehen in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren massive Umwälzungen bevor. Je mehr man darüber weiß, umso besser kann man sich bei Autokäufen vor Wertverlusten und falschen Kaufentscheidungen schützen. Trend.at sagt Ihnen wie die aktuelle Lage ist, welche E-betriebenen Autos derzeit zu Ladenhütern mutieren und was auf Käufer von Benzin- und Dieselmodellen zukommt.
1. Massiver Zulauf bei elektrobetriebenen Autos
Zu den Ländern mit den höchsten Zuwachsraten im ersten Halbjahr zählte Deutschland. Dort verzeichneten Händler, laut Angaben des Center of Automotive (CAM) nach den am heftigsten in Europa geführten Dieseldebatte und die vehemente Forderung nach Fahrverboten für selbige, sowohl bei Hybrid- als auch bei Elektroautos massiven Zulauf. Von Januar bis Juni 2017 wurden um 114 Prozent mehr Neuwagen dieser Kategorie verkauft (22.453 Stück). Die Hersteller mit den meistverkauften Autos mit Elektromotoren waren in Deutschland BMW, Renault und Audi.
Doch die Entwicklung der Absatzmärkte ist weltweit äußerst unterschiedlich. In Großbritannien, dem viertgrößten E-Absatzmarkt, legten die Absätze der reinen Elektroautos seit Jahresbeginn um immerhin 46 Prozent auf über 7.600 Einheiten zu. Frankreich erhöhen sich ebenfalls die E-Auto Neuzulassungen zwar signifikant aber dennoch nur um vergleichsweise geringe 14 Prozent auf 18.453 zu.
2. China treibt Absatz weltweit am stärksten voran
Treiber der Elektromobilität bleibt, was die Stückzahlen anbelangt, mit großem Abstand China. Im ersten Halbjahr 2017 wurden im Land der Mitte rund 195.000 E-Autos abgesetzt, wodurch sich die E-Fahrzeugverkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent steigerten. Bis auf Norwegen ist jedoch allen Ländern eines gemeinsam: Der Marktanteil elektrisch betriebener Auto ist extrem niedrig.
3. Marktanteil – bis auf eine Ausnahme – marginal
Trotz heftig geführter Debatten entwickelt sich die Nachfrage nach Elektroautos im ersten Halbjahr 2017 im Schnitt nur moderat. Was Marktanteile von Elektroautos betrifft, ist Norwegen 35 Prozent am Gesamt-Neuzulassungsmarkt einsame Spitze. Das liegt an den sehr hohen direkten und indirekten Förderungen. Doch damit kann kein anderes Land auch nur annähernd mithalten. Holland, die Nummer zwei, weist schon nur noch einen Marktanteil von 1,9 Prozent auf und dieser ist im Vergleich zum Vorjahr im ersten Halbjahr 2017 auch noch gesunken. Frankreich und Großbritannien kommen jeweils auf 1,6 Prozent. In China steigt der Anteil am Gesamtmarkt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,3 auf 1,5 Prozent. Deutschland gelingt ein relativ großer Sprung von 0,6 auf immerhin 1,3 Prozent. An diesen minimalen Anteilen dürfte sich so rasch auch nichts ändern.
4. Nachfrage nach Hybrid-Modellen gerät ins Stocken
Ein neuer Trend ist auffällig: Die Zahl der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge steigt zwar in vielen Ländern, jener von Plug-in-Hybriden sinkt jedoch oder fällt zurück. Am markantesten ist der Trend in China. Dort wurden im ersten Halbjahr mit 160.000 Einheiten (82%) weitaus mehr reine Elektroautos verkauft als Plug-In-Hybride. Die Zahl der Plug-in-Hybride ging sogar um mehr als 20 Prozent zurück.
Ähnlich sieht es in Europa aus. In Großbritannien, dem viertgrößten Absatzmarkt für E-Autos in Europa, dreht nach Jahren starker Zuwächse bei Plug-In-Hybriden, das Bild ebenfalls. Lediglich drei Prozent mehr Plug-In-Hybride konnten, laut Angaben des CAM-Instituts, abgesetzt werden. Der Trend ist umso erstaunlicher als in den vergangenen Monaten so viele neue Plug-in-Hybrid-Modellneuheiten auf den Markt gebracht wurden, wie nie zuvor. Ein Grund könnte sein, dass Hybridmodelle, werden sie nicht behutsam beschleunigt und gefahren, rasch deutlich mehr verbrauchen als konventionelle Verbrennungsmotoren, da durch ihr hohes Gewicht der Verbrauch in diesen Fällen rasch steigt und die E-Leistung vergleichsweise wenig bringt.
5. Absatz bei Dieselautos stark rückläufig
Der Rückgang bei der Nachfrage nach Dieselmodellen zieht sich quer über Europa. Im Dieselland Frankreich etwa ist, ähnlich wie Deutschland, die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Dort sank der Anteil im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2016 um sieben Prozent auf 48 Prozent. „Aufgrund der hohen Luftbelastung wird in Paris in den letzten Monaten heftig über Pläne zu Einfahrverboten von Dieselfahrzeugen diskutiert, wodurch auch dort die Verunsicherung bei Autokäufern weiter steigt“, konstatieren die Automobilexperten von CAM. In Deutschland erlebten Händler bei Dieselautos im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 einen Absatzrückgang von über neun Prozent. Der Marktanteil sank auf nur noch 41,3 Prozent.
6. Bis 2020 nur moderates Wachstum bei Ökomodellen
Trotz der Drohungen der Politiker in mehreren europäischen Ländern den Verbrennungsmotor in wenigen Jahrzehnten gar überhaupt aus dem Straßenbild verdrängen zu wollen, glauben die Automobilexperten des CAM-Institutes nach wie vor nicht an den raschen Durchbruch der Technik für die Allgemeinheit. „Die Elektromobilität wird in den nächsten zwei bis drei Jahren nur moderate Wachstumsraten in wichtigen Automobilmärkten verzeichnen“, so die CAM-Studienautoren. Bis 2020 dürfte der Anteil der E-Batterie-betriebenen Modelle laut den Automotiv-Experten höchstens auf 2,5 Prozent und im optimistischsten Fall auf sechs Prozent steigen.
7. Massiver Umbruch in den nächsten 10 bis 15 Jahren
Doch ab 2020 soll die Wachstumsdynamik zulegen. Ausschlaggebend dafür sollen massive Produktanstrengungen der Hersteller und das zu erwartende regulatorische Umfeld in zentralen Autoländern sein. „Die aktuell vergleichsweise geringen Marktanteile sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein massiver Umbruch der Antriebstechnologien in den nächsten 10 bis 15 Jahren bevorsteht“, so die CAM-Experten.
8. Schon bis 2025 hoher Marktteil von E-Autos wahrscheinlich
Im Jahr 2025 wird laut den Prognosen des Centers of Automotive im optimistischen Szenario mit rund 25 Prozent bzw. 25 Millionen jährlich neu zugelassenen Elektro-Pkw gerechnet. Bei konservativer Schätzung sind es 12 Prozent. Diese könnten danach bis zum Jahr 2030 auf 40 Prozent bzw. rund 40 Millionen elektrisch angetriebener Pkw steigen. Konservativ geschätzt steigt der Anteil auf 25 Prozent.
9. Größere Reichweiten lassen Nachfrage steigen
Die höhere Nachfrage liegt auch an den steigenden Reichweiten. Ende 2016 kamen die Modelle im Schnitt auf eine Reichweite von 392 Kilometer pro Stromfüllung. 2013 waren es erst 187 Kilometer. Und die Reichweiten werden weiter steigen. 500 Kilometer und mehr pro Tank sind wahrscheinlich.
10. Diesel- und Benzinmodelle werden signifikant teurer
Und die schlechte Nachricht kommt zuletzt. Die Herstellkosten für Benzin- und Dieselfahrzeuge dürften sich laut CAM-Prognosen durch verschärfte Umweltregularien in den nächsten Jahren signifikant verteuern. Gleichzeitig, und das ist der positive Ausblick für Konsumenten, werden die Kosten für Elektrofahrzeuge durch günstigere Batteriezellkosten pro kWh deutlich sinken, erwarten die Autoprofis, und technologische Innovationen im Hinblick auf Reichweite und Ladedauer den Kundennutzen erhöhen. Voraussetzung der Szenarien ist auch eine entsprechende Dichte von (Schnell-)Ladeinfrastrukturen in den Kernmärkten China, Europa und USA.