Studie: Trotz Diesel-Schwäche - Wachstum bei E-Autos verlangsamt sich
Die Verkäufe von Elektro- und Hybridautos sind in Österreich im ersten Halbjahr 2018 zwar um 20 Prozent gestiegen. Im Vorjahr war der Anstieg weit höher.
Wien. Der heimische Markt für Elektro- und Hybridfahrzeuge ist im ersten Halbjahr 2018 deutlich weniger stark gewachsen als in der ersten Jahreshälfte des Vorjahres. Nachdem die Verkäufe in den ersten sechs Monaten 2017 um rund 70 Prozent gestiegen waren, legten sie im ersten Halbjahr 2018 nur noch um ein Fünftel zu, zeigt eine Auswertung der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY).
Insgesamt wurden in Österreich im ersten Halbjahr gut 3.000 Elektroautos neu zugelassen. Die aktuelle Schwäche beim Absatz von Dieselfahrzeugen hat somit zu keiner Beschleunigung des Wachstums geführt. In Österreich sind heuer in den ersten sechs Monaten um 16 Prozent weniger Autos mit Dieselantrieb zugelassen worden. Ihr Anteil am Gesamtabsatz sank um 10 Prozentpunkte auf 41 Prozent.
Die Dieselkrise sei längst nicht überwunden, kommentiert Gerhard Schwarz, Partner von EY Österreich. Vertrauensbildende Maßnahmen der Industrie und Politik würden erst verzögert wirken. Gerade Elektroautos dürften aber vorerst Nischenprodukte bleiben: "Die Ladeinfrastruktur ist noch unzureichend und die derzeit am Markt erhältlichen Modelle bieten zumeist noch keine überzeugende Reichweite", bemängelt Schwarz.
In Deutschland wuchs der Markt heuer deutlich stärker: Mit einem Plus von 69 Prozent zwischen Jänner und Juni ist Deutschland nach Angaben von EY der am schnellsten wachsende Markt für Elektroautos. Auch in absoluten Zahlen ist der deutsche Markt führend: Im ersten Halbjahr 2018 wurden gut 17.000 Elektroautos verkauft.