Hot Wheels: Die Stars des Genfer Autosalon 2017
SUV-Variationen für jedermanns Gusto, Supersportwagen, Klassiker verschiedener Marken neu interpretiert: Am 87. internationalen Auto Salon in Genf warten zahlreiche Hersteller mit Premieren auf.

In der Schweiz, wenn einmal im Jahr am Genfer See, die Autoneuheiten vorgeführt werden, heißt es wieder einmal Klotzen nicht Kleckern. Hersteller wie Mercedes, Ferrari, Alfa Romeo und selbst Skoda fahren in Genf ihre Neukreationen an PS-starkem Blech vor. Doch wer weder Geld dazu hat, noch die nötige Leidenschaft dafür hat und schon aus Umweltgründen die vor solchen hochgradig spritverschlingenden Autos die Nase rümpft, auch für den bietet der morgen startende Genfer Autosalon eine breite Auswahl. Für Überraschungen sorgen unter anderem Volkswagen mit einer kompletten Neuentwicklung, ein Angriff von Mercedes auf ein Porsche-Schlachtschiff und ein Hersteller, der erstmals SUV-Luft schnuppert: Alfa Romeo.
Die Highlights des Genfer Autosalons zum Durchklicken:
Volkswagen fährt auf
Der Massenautohersteller VW macht am Genfer Autosalon erstmals einen auf Gran Tourismo. Mit dem neuen Arteon stößt VW in die Nobelliga der Limousinen vor. Der Arteon, eines der Highlights auf der Automesse der Marke, ist ein komplett neu entwickeltes Fastback- Modell. In ihm stecken Fahrerassistenzsysteme der neuesten VW-Generation, die bisher höheren Klassen vorbehalten waren. Der 563 Liter fassenden Gepäckraum gilt als „best in class".

VW Arteon Highline
Ein weiterer Hingucker aus dem Hause die Konzept- und Designstudie Sedric, das erste vollkommen selbsfahrende Modell des Konzerns. (Siehe auch den trend.at-Artikel "Sedric: Erster selbsfahrender VW holt Passagiere ab ".)
Im vergangenen Jahr kam die zweite Generation des VW Tiguan auf den Markt. Nun legt Volkswagen mit dem neuen Tiguan Allspace nach und zeigt das optional siebensitzige Modell in einer Europapremiere auf dem Genfer Automobil-Salon. Mit 109 Millimeter größerem Radstand und 215 Millimeter zusätzlicher Außenlänge bietet die neue Modellvariante Platz für mehr Gepäck, mehr Mitreisende und mehr Variabilität. Der Tiguan Allspace verfügt im Vergleich zum bisherigen Tiguan über eine erweiterte Serienausstattung. Das Leistungsspektrum beginnt bei 150 PS und reicht bis 240 PS.
Mercedes
Angriff auf Porsche
Mercedes zeigt am Autosalon, dass es die Produktpalette seine Sportwagenschmiede AMG weiter ausbauen will. Mit dem Showcar Mercedes-AMG GT Concept gibt die Sportwagen- und Performance-Marke einen Ausblick auf die alternativen Antriebskonzepte von AMG. Darüber hinaus kündigt das viertürige Coupé den weiteren Ausbau der AMG GT Familie an. Mit dem AMG GT hat Mercedes Großes vor: Der Hersteller will damit den Porsche Panamera angreifen.
Laut Insidern soll der GT den CLS Shooting Brake ersetzen, der nach der aktuellen Modellgeneration eingestellt werden dürfte. Die Studie AMG GT Concept könnte bereits im kommenden Jahr in Serie gehen.
Weltpremiere haben in Genf auch das Mercedes-Kombi AMG E 63 S 4MATIC+ und der Mercedes-AMG GT C Roadster Edition 50. Den Sommer läutet Mercedes mit dem E-Klasse Coupé, das erstmals in Europa zu sehen ist. Eine Europapremiere hat auch der aktualisierte GLA.
Ferrari und Porsche
Neue Supersportwägen
Ferrari zeigt mit dem Ferrari 812 Superfast das bisher stärkste Fahrzeug des Unternehmens. Der 6,5 Liter mit 12 Zylinder Mittelfrontmotor entfaltet seine maximale Leistung bei 8.500 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment entfaltet sich bei 780 Newtonmeter.
Porsche posiert in Genf mit dem Panamera Sport Turismo, die Kombi-Version der zweiten Panamera-Generation. Dieser bietet mehr Kopffreiheit und mehr Kofferraum, bei gleichbleibend gewohnter Dynamik. Auch ein Plug-in-Hybrid wird angedacht. Porsche enthüllt auch den neuen 911 GT3.
Extrem viel Extravaganz und noch mehr PS, nämlich 800, stecken im Supersportwagen SCG 0003S. "SCG" steht für Scuderia Cameron Glickenhaus und der 0003S ist ein Derivat der Rennmaschine, die bei diversen Langstreckenrennen zum Einsatz gekommen ist. Das brutale Gefährt nicht für Alltagsfahrer gedacht, auch nicht für die Straße, sondern für die Rennstrecke.
Škoda
Sportflitzer Ocatvia RS 245 und Gelände-Ocatvia-Scout
Beim Škoda RS 245 ist der Name Programm: Der kompakte Sportler presst mit 245 PS an und beschleunigt in 6,6 Sekunden. Maximales Drehmoment: 370 Netwonmeter. Das Fahren wird mit einer neuen elektronisch geregelten Vorderachs-Quersperre zu einer verbesserten Fahrwerkstechnik verhelfen.
In Genf debütieren auch der Škoda Kodiaq Scout und der Škoda Kodiaq Sportline. Der Scout ist ein stärker auf Offroad getrimmter SUV, der serienmäßig mit Allrad ausgestattet ist. Der Sportline ist der elegante Bruder mit speziellen Design-Elementen im Interieur und Exterieur. Den Sportline gibt es als 150-PS und als 190-PS-Version. Der neue Skoda Rapid wurde bei Design und Ausstattung aufgewertet. So zieren zahlreiche schwarze Elemente den Sportler.
Volvo
Neuauflage des XC60
Die Neuauflage des Volvo XC60 tritt in die großen Fußstapfen: Der erste Version hat sich weltweit fast eine Million Mal verkauft und ist für 30 Prozent des globalen Absatzes der Marke verantwortlich. In Europa hat sich das vor neun Jahren eingeführte Modell zum meistverkauften Mittelklasse-SUV im Premium-Segment entwickelt.
Erstmals können sich Kunden auch für eine Plug-in-Version entscheiden. Volvo will bei dem Neuen mit mehr serienmäßiger Sicherheit und Komfort punkten. Notbremssystem, das Fahrzeuge Fußgänger, Fahrradfahrer und Wildtiere erkennt, wurde um eine Lenkunterstützung erweitert. Der Plug-in Hybrid Antrieb gibt ordentlich Zund, entwickelt 407 PS und beschleunigt den XC60 innerhalb von 5,3 Sekunden von null auf 100 km/h.
Mazda
Neuer leiser CX-5
Drei Monate vor dem Marktstart enthüllt Mazda erstmals für das europäische Publikum die zweite Generation des CX-5. Das Design des neuen Modells ist minimalistischer als bisher. Während der Fahrt ist es im Innenraum des CX-5 künftig leiser. Einerseits wurde die Aerodynamik optimiert, um Windgeräusche zu reduzieren. Andererseits ist die Passagierkabine besser gedämmt, um Reifen- und Motorgeräusche zu dämpfen.
In Genf begann vor sechs Jahren die Erfolgsgeschichte des CX-5. Dort am Autosalon zeigte Mazda das Konzeptauto Minagi. In fast identer Optik startete ein Jahr später der Kompakt-SUV in Serienversion. Seitdem hat sich der CX-5 weltweit 1,4 Millionen Mal verkauft. Mit 11.000 verkauften Exemplaren allein in Österreich führt er hier die Mazda Verkaufs-Charts der letzten vier Jahre an.
Jaguar
Knallroter Elektro-SUV
Jaguar zeigt in Europa erstmals das Konzeptauto I-Pace, mit dem die britische Traditionsmarke gleich zwei trendige Fliegen auf einen Schlag erlegen will: Am wichtigen SUV-Markt andocken und im Zukunftssektor Elektromobilität mitmischen. Der Vorbote des ersten elektrischen Serienmodells von Jaguar wird in auffälligem rot gezeigt. Die gleiche Lackierung ist für die erste Ausgabe des Serienmodells vorgesehen.
Renault
Crossover als Leitmotiv
Der französische Hersteller fährt den optisch und technisch aktualisierten Captur vor. Dazu zählen Voll-LED-Scheinwerfer, geschärftes Design und noch umfangreichere Konnektivität. Die jüngste Evolutionsstufe des erfolgreichsten Kompakt-Crossovers Österreichs ist ab April 2017 bestellbar und kommt im Juni 2017 in den Handel. Mit dem oberhalb des Kadjar angesiedelten SUV Koleos und dem Pick-up Alaskan sind zwei weitere Neuerscheinungen zu sehen, die in diesem Jahr ihre Marktpremiere in Europa feiern.
Ein absoluter Hingucker, aber leider nur eine Konzeptstudie ist auch der Renault Trezor, eine aus Carbon gebackene, an den klassischen Sportwägen angelehnte Zukunftsstudie, die auch autonomes Fahren ermöglichen soll.
Opel
Die letzten Deutschen
Opel hat nach dem Verkauf der Marke an die französische PSA Gruppe am Genfer Automobilsalon wohl eher andere Fragen als die um neue Modelle zu beantworten. Aus den deutschen Opel-Werken kommen jedoch einige Neuheiten. Es werden wohl fast die letzten mit rein deutscher Handschrift sein.
Die Newcomer bei Opel heißen Insignia Grand Sport und Insignia Sports Tourer. Mit der Messe wird auch das neue Programm Opel Exclusive vorgestellt. Es bietet unendliche Farboptionen und ein umfangreiches Portfolio an weiteren Personalisierungsmöglichkeiten. Vorgestellt wird auch der Opel Crossland X, der wie der Name schon erahnen lässt, ganz dem City-SUV-Trend folgt.
Alfa Romeo
Stelvio - auf die Piste
Zu den Aufregern in Genf zählt auch der neue Alfa Romeo Stelvio, ist der SUV doch ein Tabubruch in der Geschichte von Alfa. Der Stelvio, passenderweise benannt nach dem Passo dello Stelvio - dem Stilfser Joch - und der Pista Stelvio, der Weltcup-Abfahrtslaufstrecke in Bormio, ist der erste SUV in der Geschichte des italienischen Herstellers. Star innerhalb der Baureihe ist der Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio. Sein 2,9-Liter-V6-Biturbo-Benziner leistet 510 PS. Schon in wenige Wochen soll der Marktstart sein.

Alfa Romeo Stelvio
Sportlich gibt sich auch der neue Alfa Romeo Giulia Veloce. Der Name Veloce steht in der Geschichte Alfas für besonders sportliche Modelle. Zum ersten Mal wurde diese Bezeichnung 1956 für die Giulietta Sprint Veloce verwendet, die sich mit gesteigerter Motorleistung und Leichtbau-Komponenten von den anderen Versionen der Baureihe abhob. Zur Wahl stehen ein Turbo-Benziner mit 280 PS Leistung und ein 210-PS-Turbodiesel. Beide sind mit Allradan¬trieb und Achtstufen-Automatikgetriebe ausgestattet.
Hyundai
Kombi und Brennstoffzelle
Kombis gelten in den USA als bieder und haben es am Markt schwer. In Europa ist das anders. Hier sieht man den praktischen Nutzen der Autos. Ob Gepäck für eine Familie, Sportgeräte oder Utensilien für Außendienstmitarbeiter - in einem Kombi findet fast alles Platz.. Kein Wunder also, dass der Hyundai i30 in der Kombi-Ausführung in Genf seine Weltpremiere feiert.
Serienmäßig gibt es Notbremsassistenten, Müdigkeitserkenner, Fernlicht- und Spurhalteassistenten sowie Höchstgeschwindigkeitswarner. Es stehen drei Benzinmotoren und ein Turbodiesel mit 1,6 Liter zur Auswahl. Ein 4-Zylinder-Turbo-Benziner liefert 140 PS. Der Kombi ist ab Juni erhältlich und kostet 18.990 Euro.
Auf einem anderem Sektor gehört Hyundai zu den Vorreitern: Die Koreaner investieren stark in den Brennstoffzellen-Antrieb. In Genf stellen sie ein neues Konzeptauto mit diesem Antrieb vor, bei dem Wasserstoff als Treibstoff dient.
Mitsubishi
Kompakt-SUV
Mitsubishi enthüllt am diesjährigen Salon die Weltpremiere Eclipse Cross und ist das erste Modell einer neuen Fahrzeuggeneration des japanischen Herstellers. Das kompakte Allrad-SUV mit seinen coupè-artige Konturen soll zugleich eine Reminiszenz an den über 1,4 Millionen verkauften Einheiten des einstigen Mitsubishi-Sportwagen „Eclipse“. Das Modell bietet Touchpads in der Mittelkonsole und ein Infotainment-System mit Smartphone-Link. Ein neuer 1,5-Liter-Turbo-Benzinmotor mit Direkteinspritzung ist kombinierbar mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe oder mit einem CVT-Getriebe. Wahlweise gibt es einen 2,2 Liter Common-Rail-Turbodiesel.
Honda
Wilder Hund, neu aufgelegt
Honda stellt als Weltpremiere den Honda Civic Type R vor. Verkaufsstart im Sommer 2017. Der 2.0 Turbo-Benzinmotor mit 320 PS und einem Drehmoment von 400 Netwonmeter wurde technisch modifiziert. Das Sechsgang-Schaltgetriebe wurde mit einem speziellen System ausgestattet, das die Drehzahl erhöht. Das Fahrwerk wurde versteift und die Aufhängung überarbeitet.