Fly & drive: Audi und Airbus entwickeln Flugtaxis
Audi arbeitet gemeinsam mit Airbus und Italdesign an fliegenden Taxis. Der Prototyp wurde nun präsentiert. Binnen eines Jahrzehnts soll das Modell im Alltag angekommen sein.
Konzept für ein Flugtaxi von Airbus und Audi
Die Science Fiction ist in der Gegenwart angekommen: Ingenieure von Audi, Airbus und der Audi-Tochter Italdesign tüfteln an fliegenden Autos. Ihr Bestimmungszweck: Flugtaxis für jedermann. Das Konzept besteht aus drei Teilen: Einem Auto für den Transport am Boden, einer Drohne für den Flug und einem Passagierkapsel-Modul, das zwischen dem Auto und der Drohne gewechselt wird.
Die sowohl fahrenden als auch fliegenden Prototypen mit dem Codenamen "Pop.Up Next" wurden nun erstmals auf der "Drone Week Amsterdam" vorgestellt. Die erste Demonstration des 1:4 Modells vor Publikum klappte einwandfrei. Die Drohne mit der Passagierkapsel setzte zielsicher auf der dafür vorgesehenen Landeplattform auf und übergab die Kapsel an das Auto, das anschließend autonom, also ohne Fahrer, vom Testgelände fuhr (siehe die folgende Slideshow).
Fliegen und fahren: Audi Pop.Up Next
Flugtaxis für Großstädte geplant
Schon im nächsten Jahrzehnt sollen sich Audi-Kunden mit ähnlichen Spielarten nicht nur auf den Straßen, sondern auch durch die Luft bewegen. Geplant sind komfortable und effiziente Flugtaxi-Services in Großstädten, die sowohl in der Luft als auch auf der Straße genutzt werden sollen. Ohne umzusteigen soll man die Fahrt entspannt genießen oder zum Arbeiten nutzen können.
Flugtaxis werden kommen. Davon sind wir bei Audi überzeugt
Dem Engagement liegt einer tiefen Überzeugung zu Grunde: „Flugtaxis werden kommen. Davon sind wir bei Audi überzeugt“, sagt Bernd Martens, Audi-Vorstand für Beschaffung/IT und Präsident der Audi-Tochter Italdesign. „Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Und durch Automatisierung werden immer mehr Menschen mobil sein. Gerade die Älteren, Kinder oder Menschen ohne Führerschein werden in Zukunft Robotertaxis nutzen.“ Damit soll eine neue Ära im öffentlichen Nahverkehr aufgeschlagen werden.
Flugtaxis in voller Größe bereits in Planung
Solche On-Demand-Service testet Audi bereits mit der Airbus-Tochter Voom in Südamerika. Kunden buchen in Mexico City oder Sao Paulo Hubschrauberflüge, während für die Fahrt zum oder vom Landeplatz ein Audi bereitsteht. „Derartige Angebote helfen uns, die Bedürfnisse unserer Kunden besser zu verstehen. Denn in Zukunft sollen Flugtaxis ein breites Spektrum an Stadtbewohnern ansprechen. Mit dem Audi Projekt Pop.Up Next, bei dem fliegende Prototypen getestet werden, will der Autohersteller das technisch Machbare in diesem Bereich ausloten. Im nächsten Schritt soll ein Prototyp in voller Größe fliegen und fahren.
Audi unterstützt außerdem das Ingolstädter Flugtaxi-Projekt „Urban Air Mobility“. Die Initiative bereitet den Flugtaxi-Testbetrieb am Standort von Audi vor und ist Teil eines Gemeinschaftsprojekts der EU im Rahmen des Marktplatzes für „European Innovation Partnership on Smart Cities and Communities“.
In Deutschland wird bereits gefordert, dass Flughäfen Platz für Flugtaxis schaffen sollen. Auch andere Anbieter haben bereits den Wettstreit um kleine elektrische Fluggeräte für den Individualverkehr eröffnet.

Die Konkurrenz schläft nicht. Ein deutscher Hersteller hat für seinen Multicopter bereits die Lizenz für bemannte Flüge.
Weltweit erster autonomer Lufttaxi-Flug 2017 absolviert
Der Kampf um den Nahverkehr am Himmel ist bereits entbrannt. 2017 hat der deutsche Hersteller Volocopter erstmals einen autonomen Lufttaxi-Testflug in der Geschichte der Luftfahrt absolviert. Das Flugtaxi wird per Joystick gelenkt und fliegt bei Bedarf auch autonom per Autopilot. Die Einschulung ist laut Volcopter nur ganz kurz. Höhensteuerung, Balance oder Landung: Soll aufgrund der vielen Assistenzsysteme alles kein Problem sein. Schließlich fliegt das Ding auf Wunsch auch selbst. Auch über Singapur ist das Flugtaxi von Volocopter schon hinweg gedüst.
Ziel: 100.000 Passagiere pro Stunde transportieren
Aktuell beträgt die Reichweite der Volocopter noch weniger als 50 Kilometer, aber man hofft, das sich das mit der Weiterentwicklung der Akkus verbessern wird. Läuft alles optimal sollen irgendwann 100.000 Passagiere pro Stunde einen Volocopter nutzen. Der Plan überzeugte Daimler dermaßen, dass Mercedes 25 Millionen Euro locker machte.