Ex-VW-Boss Müller geht zu E-Auto-Start-up von Piech
Matthias Müller, ehemals Porsche- und danach VW-Konzern-Chef Matthias Müller, heuert bei Piëch Automotive an, im Eigentum von Toni Piech, einem Sohn von Ex-Patriarch Ferdinand Piëch. Wann der erste E-Sportwagen des Schweizer Unternehmens in Serie gehen soll und was zur Serienreife noch fehlt.
Porsche- und VW-Grand-Senior Matthias Müller (Mitte) als neuer Aufsichtsrat von Piëch-Start-up mit Gründern Toni Piëch (l.) und Rea Stark.
Das Zürcher Elektroautomobil-Startup Piëch Automotive steuert auf die Markteinführung seines batteriebetriebenen Sportwagens zu. Die Unternehmensgründer Toni Piëch und Rea Stark, haben sich prominente Unterstützung in das Unternehmen geholt. Ab sofort sitzt kein geringerer als Matthias Müller, zuletzt VW-Konzernchef und davor lange Jahre Porsche-Boss, dem Unternehmen als Aufsichtsrat vor. Der 67-jährige ist damit zweieinhalb Jahre nach dem Ausscheiden aus dem VW-Konzern nun wieder beruflich mit einem Piech verbunden.
Dazu Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Müller: „Die Mission der beiden Gründer hat mich spontan begeistert, weil sie konsequenter und visionärer ist als alle neuen Ansätze, die mir während meiner Tätigkeit in der Automobilbranche begegnet sind. Ich bin stolz darauf, an diesem neuen Kapitel moderner Automobilgeschichte mitzuwirken und die Zukunftsfähigkeit des Automobils zu gestalten. Dieser Ansatz verdient jeden Einsatz.“ Gründer Toni Piëch: „Mit Matthias Müller haben wir einen langjährigen und erfolgreichen Manager der Automobilbranche von unserem disruptiven Ansatz überzeugt. Er wird uns Ratgeber und Ansprechpartner sein.“
Neue Führungsdoppelspitze
Auch beim operativen Management des Elektro-Startups aus dem Haus wurden an mehreren Stellschrauben gedreht. Als neue Vorstandschefs treten Klaus Schmidtund Andreas Henke an. Schmidt ist seit vier Jahren Technikchef des Unternehmens und wird zu diesem Posten zusätzlich CEO. Henke wird als CEO und Marketingvorstand ebenfalls zwei Posten gleichzeitig bekleiden. Zuvor hat er für Porsche und Burmester gearbeitet. Bisher lenkten Piëch und Stark als CEOs das Unternehmen.
Ab 2022 Serienproduktion von E-Sportflitzer und Batterien
Ende 2022 soll es dann so weit sein. Das erste von drei geplanten zweisitzigen Elektrosportwagen soll an den Start gehen. Bis dahin soll auch eine revolutionäre Batterie- und Ladetechnologie in Serie gehen. Diese sollen es ermöglichen 80 Prozent der Kapazität für 400 Kilometer Reichweite in 4:40 Minuten nachzuladen. „Was im weltweiten Vergleich ein absoluter Spitzenwert ist“, so Piech. Die maximal mögliche Reichweite soll 500 Kilometer betragen.
Die ersten Prototypen wurden kürzlich in Betrieb genommen. Wichtige Partner für Entwicklung und Produktion konnten nun laut Management verpflichtet werden und der Bau des Piëch Engineering Campus in Memmingen stellt nun das nächste Kapitel der noch jungen Unternehmensgeschichte dar.
Runde B geplant mit UBS als beratende Bank
Der Finanzierungsrunde A, wurde bereits abgeschlossen, unter anderem durch den Einstieg von Investor Peter Thiel. Nun soll in den kommenden Monaten die B-Runde, unter Führung von UBS als beratende Bank, folgen.
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