BMW Steyr eröffnet 100 Millionen Euro teures Abgasprüfzentrum
Abgasprüfzentren sind für die neuen, realitätsnäheren Abgasmessungen, die ab September 2018, durchgeführt werden müssen, das Gebot der Stunde. BMW Steyr hat sich dafür mit dem Bau einer der modernsten Prüfanlagen Europas gerüstet.
Hält der Motor 40 Grad Minus stand? BMW beim Test auf einem der neuen Prüfstände im Werk in Steyr.
Minus 40 Grad Celsius und 5.000 Meter Seehöhe – das gibt es jetzt auch im oberösterreichischen Steyr. Im 18.000 m2 großen Gebäude sind auf sechs Ebenen 34 modernste Prüfstände untergebracht, die beinah jede Fahrbedingung abbilden können.
An den Prüfständen finden die Erprobungen aller Motoren statt. Das reicht über alle Baugruppen, vom Konzeptvorläufer über Vorserie bis hin zur Weiterentwicklung der Serienmotoren. Neben 34 Motorprüfständen gibt es auch sieben Rollenprüfstände für Fahrzeuge im Dieselmotoren-Entwicklungszentrum. Eine weitere Absicherung erfolgt mit Erprobungsfahrzeugen auf der Straße. Über 700 Techniker und Ingenieure arbeiten derzeit bei BMW Steyr mit Unterstützung modernster Prüf- und Messtechnik daran, die Antriebe emissionsarm zu machen.
Kein Verbrennungsverfahren ist so effizient wie der Diesel.
„ Er hat gegenüber dem Ottomotor einen deutlichen Verbrauchs- und damit auch CO2-Vorteil. Erst im November 2017 ging eine neue Diesel-Motorengeneration in Serie, die wesentliche Verbesserungen beim Verbrauch und damit beim CO2-Ausstoß um vier bis fünf Prozent erreicht. Wir arbeiten bereits an der nächsten Motorenüberarbeitung, die in 2020/2021 auf den Markt kommen wird“, so Steinparzer .
An Kühlkreisläufen für E-Autos wird geforscht
Aber auch die Elektromobilität hält Einzug im Entwicklungszentrum. Konstruktionen für E-Mobility-Komponenten kommen bereits heute aus Steyr. In Zukunft wird hier auch an der Erprobung der Kühlkreisläufe für Elektrofahrzeuge geforscht.
1,3 Millionen Motoren pro Jahr
Im BMW Werk in Steyr ist durch die Motorenentwicklung, Komponentenfertigung und Motorenmontage die gesamte Antriebskompetenz am Standort vereint. Dort findet sowohl Entwicklung als auch Serienproduktion statt. 4.500 Mitarbeiter stellen dort täglich Triebwerke her: 2017 haben über 1,3 Millionen Diesel- und Benzinmotoren das Werk verlassen.
Werk setzt erste Schritt für den Bau von Teilen für Elektromobilität
Am Standort wird seit Jahren kräftig investiert – sowohl in eine flexiblere Produktion mit höheren Kapazität als auch in neue Generationen von Antrieben und in erste Schritten auch für Elektromobilität. Seit Werksgründung 1979 waren es in Summe über 6,8 Mrd. Euro, das sind über 480.000 Euro täglich. Nach dem Ausbau des Entwicklungszentrums sind die nächsten Großprojekte schon am Start: In der Motorenmontage wird 2019 eine neue Linie für 4- und 6-Zylinder Benzinmotoren aufgebaut. In der Mechanischen Fertigung beginnt 2019 der Aufbau einer Linie für die Fertigung von Gehäusen für Elektroantriebe. Durch diese zwei neuen Projekte werden in Summe rund 240 neue Arbeitsplätze geschaffen.
„Wir gehen davon aus, dass auch in den nächsten Jahren der Fahrzeugabsatz weiter steigen wird – vor allem jedoch im Premiumsegment, das weltweit schneller wächst als der Gesamtmarkt. Wir investieren weiterhin in Verbrennungsmotoren, rüsten uns aber auch für die Elektromobilität“, so Christoph Schröder, Geschäftsführer vom Werk Steyr.