BMW eröffnet Campus für Autonomes Fahren
In 15 Monaten Bauzeit hat BMW in Unterschleißheim bei München ein eigenes Campus für Autonomes Fahren errichtet. Es sollen bald 2.000 Ingenieure und IT-Experten dort arbeiten.
Die Neuvermessung des Autos: BMW fährt mit einem neuen Forschungscampus ins digitale Zeitalter.
München. BMW hat am Mittwoch im Münchner Vorort Unterschleißheim sein Entwicklungszentrum für selbstfahrende Autos eröffnet. Im Campus sollen in Kürze rund 2.000 Ingenieure und IT-Experten am Auto der Zukunft arbeiten. Bis 2021 will BMW sein erstes autonom fahrendes Serienauto vom Band rollen lassen.
BMW hatte vor 15 Monaten angekündigt ein eigenes Forschungszentrum für Autonomes Fahren zu gründen, in dem die Entwicklungskompetenzen für Fahrerassistenzsysteme und hoch- bzw. vollautomatisiertes Fahren an einem Standort gebündelt wird. Der neue Standort umfasst ein Campus mit 23.000 Quardatmeter Bürofläche
In Unterschleißheim arbeiten bereits etwa 1.000 Experten von BMW, dem Chiphersteller Intel und anderen Technologieunternehmen an einer gemeinsamen, für viele Hersteller nutzbaren Plattform für vernetzt und autonom fahrende Autos. Auch Fiat Chrysler gehört zu den Partnern. 40 Testautos sind bereits im Einsatz. Fröhlich sagte, Millionen Testkilometer seien nötig - ein Hersteller allein könne die Herausforderungen nicht meistern.
Gesucht werden noch IT-Spezialisten und Softwareentwickler in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Data Analysis.
Bei der Eröffnung des Campus mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) sagte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich auch mit Blick auf die Unfälle selbstfahrender Autos von Tesla und Uber in den USA: "Die Herausforderungen beim autonomen Fahren sind enorm." Aber es könne die Unfallzahlen senken, den Verkehrsfluss verbessern und neue Geschäftsmodelle auch für die Autobauer eröffnen.
BMW will seinen Aufwand für Forschung und Entwicklung dieses Jahr erneut um fast eine Milliarde auf rund sieben Milliarden Euro steigern.