Big Bike-Parade 2014
Einem gängigen Vorurteil zufolge ist Motorradfahren ein teures Hobby. Die Big Bike-Neuheiten des Jahres 2014 beweisen das Gegenteil.
Nackt, futuristisch oder retro - die Big Bikes des Jahres 2014 sind vielseitig wie selten zuvor. Mit dem flott designten Naked Bike MT-07 bietet Yamaha ab sofort eine ausgewachsene 700er zum Einführungspreis von 5.599 Euro an. Ähnlich ist die Situation in der neuen Mittellasse der 300-Kubikzentimeter-Roller. Hier prescht der taiwanesische Hersteller SYM mit einem überkomplett ausgestatteten Komfort-Scooter samt ABS für 4.990 Euro vor.
Es geht natürlich auch anders. Mit der nur in limitierter Stückzahl produzierten 1199 Superleggera beweist Ducati , dass ein Zweirad auch richtig Geld kosten kann. Mit dem atemberaubenden Preis von 74.995 Euro ist die HighEnd-Ducati ein wirklich edles Gefährt.
In der Garage fühlt sich die Super-Duc wahrscheinlich neben einem 7er-BMW, S-Klasse-Mercedes oder Audi A8 am Wohlsten die kosten nämlich ungefähr genauso viel. Ganz abwegig ist die Freundschaft zu Oberklassen-Automobilen auch aus einem anderen Grund nicht: Die italienische Traditions-Motorradschmiede ist inzwischen nämlich ein Tochterunternehmen von Audi.
Ausgesprochen nobel unterwegs ist man 2014 auch mit dem neuen BMW Top-Modell K 1600 GTL Exclusive ( 34.800,-) oder Harleys Super-Cruiser Electra Glide Ultra Limited ( 33.450,-).
Big Bikes im Diskont
Am anderen Ende des Preisspektrums zeigen Yamaha mit seiner MT-07 oder SYM mit der GTS 300i ABS , dass man für relativ wenig Geld mindestens genauso viel Fahrspaß haben kann. Speziell Führerschein-Neulinge in der neuen Klasse A2 (für Motorräder und Roller unter 35 kW / 48 PS) finden in der Preis-Range unter 6.000,- heuer eine Reihe neuer Midi-Scooter-Angebote.
Viel Spaß verspricht darüber hinaus auch ein - für den A2-Schein maßgeschneidertes Funbike - made in Austria: Die KTM 390 Duke ABS ( 5.355) wiegt ganze 139 Kilo und bringt trotzdem flotte 44 PS aufs Hinterrad. Besitzer von A-Führerscheinen ohne Limit werden in der Preisklasse unter 6.000 Euro beim chinesischen Newcomer CFMOTO und bei Yamaha fündig.
Technisch und optisch geht der Big-Bike-Trend 2014 in durchaus gegensätzliche Richtungen. Mit dem kühn designten Future-Bike NM4 Vultus ( 12.990,-) demonstriert Honda, wie Motorräder wohl in Zukunft aussehen könnten. Ebenfalls einen Schritt in die Zukunft, wenn auch vor allem technisch, wagt BMW mit dem neuen Maxi-Scooter C evolution ( 15.400,-). Der Bruder der benzinbetriebenen 600er-Roller C 600 und C 650 GT fährt rein elektrisch. Punkto Beschleunigung lassen sich mit BMWs großem Elektro-Roller auch Fahrer von Mittelklasse-Bikes frustrieren, allerdings muss der flotte E-Scooter nach 100 Kilometern wieder an die Steckdose.
Sozusagen die Antithese zu Future hat Yamaha mit der neuen SR400 in petto. Yamahas Retro-Bike sieht nicht nur aus wie das legendäre Modell SR500 aus den 1970er-Jahren, sondern ist tatsächlich eine Art originalgetreue Neuauflage. Das merkt man, sobald man das Ding starten will und den Elektro-Startknopf sucht. Den wird man allerdings nicht finden. Die SR400 wird - wie zu Vaters Zeiten - mit dem Kickstarter angeworfen.