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Artikel vom Samstag, 22. Juni 2013

Proteste in der Türkei: Polizei setzt erneut Wasserwerfer gegen Demonstranten ein
Aus Protest gegen die konservativ-islamische Regierung in der Türkei haben sich am Samstagabend am Istanbuler Taksim-Platz erneut mehrere tausend Menschen versammelt. Ministerpräsident Erdogan warf den Demonstranten indes Respektlosigkeit gegenüber dem Islam vor.

Edward Snowden: Flugzeuge für den Transport nach Island stehen bereit
Die isländische Regierung reagiert zurückhaltend auf Hinweise, dass der amerikanische Ex-Geheimdienstler Edward Snowden in dem Land Schutz suchen will. Sie beharrt darauf, dass Snowden nur in Island selbst politisches Asyl beantragen kann. Rund um den US-Aufdecker hat sich mittlerweile zu dessen Unterstützung eine Geheimorganisation etabliert, die "viele Geldgeber" haben soll.

Türkei versus EU Ankara will Vergeltung
Rhetorisches Säbelrasseln zwischen der Türkei und der EU bzw. eigentlich nur Deutschland. Ankara will das deutsche Veto gegen die für kommende Woche geplante Fortsetzung der EU-Beitrittsgespräche nicht auf sich sitzen lassen und erwägt Vergeltungsmaßnahmen, darunter auch eine Abberufung des türkischen EU-Botschafters aus Brüssel, berichtete der Internetdienst EUObserver am Freitag.

Brasilien: Rousseff macht Protest-Beilegung zur Chefsache
Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat sich Forderungen der Demonstranten zu eigen gemacht und einen "großen Pakt" für ein besseres Brasilien versprochen. Sie lobte die friedlichen Proteste und verurteilte die Gewalt einer Minderheit, die Chaos in die Städte tragen wolle.

Der Abhörskandal geht in die nächste Runde: "Prism" war gestern, jetzt kommt "Tempora"
Der britische Geheimdienst GCHQ zapft nach einem Bericht der Zeitung "Guardian" Telefon- und Internetkabel an und gibt große Mengen von persönlichen Informationen an die US-Behörde NSA weiter. Das Programm mit dem Namen "Tempora" bestehe seit etwa eineinhalb Jahren, berichtete das Blatt am Freitag auf seiner Webseite.

Hochkonjunktur für sichere Suchmaschinen
Seit bekannt ist, dass die Regierungen der USA und Großbritanniens die Telefon- und Internetkommunikation von Millionen Menschen intensiv ausspähen, wenden sich viele Nutzer von den in die Kritik geratenen Suchmaschinen von Google, Microsoft und Yahoo ab. Diese haben nach Darstellung des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden mit den Behörden kooperiert. Auch wenn die großen Internetkonzerne bestreiten, ihre Daten zur Verfügung gestellt zu haben - alternative Suchmaschinen erfreuen sich plötzlich einer rasant gestiegenen Nachfrage.

Lufthansa: Streckenwechsel zu Germanwings läuft gut an
Der Wechsel großer Teile des Lufthansa-Europaverkehrs zur Billigtochter Germanwings ist dem Unternehmen zufolge erfolgreich gestartet. "Der Übergang läuft gut", sagte ein Lufthansa-Sprecher am Samstag und bestätigte damit einen Bericht der "Wirtschaftswoche".

Zehntausende protestieren in Rom gegen Massenarbeitslosigkeit
Zehntausende Menschen haben am Samstag in Rom gegen die Rekordarbeitslosigkeit im Land protestiert. Sie warfen der seit zwei Monaten amtierenden Regierung von Ministerpräsident Enrico Letta Untätigkeit vor. In zwei Marschkolonnen zogen sie mit Transparenten und bunten Luftballons durch das Zentrum der Stadt bis zum Platz vor der Lateran-Basilika. Dort hörten sie den Reden der drei größten Gewerkschaftsverbänden des Landes zu, die erstmals seit fast zehn Jahren gemeinsam zu einer großen Demonstration in der Hauptstadt aufgerufen hatten.

Barclays soll deutschen Fiskus um Millionenbeträge geprellt haben
Die britische Großbank Barclays soll einem Zeitungsbericht zufolge mit Handelspartnern den deutschen Fiskus über Aktiengeschäfte jahrelang um hohe Millionenbeträge geschädigt haben. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete unter Berufung auf ein Schreiben des Finanzministeriums an die Finanzbehörden der Länder, es gehe um Summen von jährlich bis zu 280 Millionen Euro.

Griechenland: Neue Regierung soll am Dienstag stehen
Im Euro-Krisenland Griechenland wollen Konservative und Sozialisten nach dem Platzen ihres Regierungsbündnisses mit knapper Mehrheit weiterregieren. Am Dienstag soll die neue Regierung aus den beiden Traditionsparteien gebildet werden.

Schweiz sucht Lösung im US-Steuerstreit
Nach dem Scheitern einer Steuervereinbarung mit den USA im Parlament lotet die Schweizer Regierung die Möglichkeiten aus, um US-Strafverfahren gegen Schweizer Banken abzuwenden. Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf werde dem Bundesrat, also der Regierung, auf der nächsten Sitzung am Mittwoch oder eine Woche später Alternativen vorlegen, sagte Regierungssprecher Andre Simonazzi am Freitag nach der Bundesratssitzung. Einzelheiten nannte der Sprecher nicht. Das US-Justizministerium sei über die Entscheidung des Parlaments informiert worden.

Übernahmen: Henkel geht mit vier Milliarden Euro auf Einkaufstour
Kasper Rorsted, Chef des Konsumgüterkonzerns Henkel, hat sein Interesse an Firmenübernahmen bekräftigt. Man habe im vergangenen Jahr intensiv diverse mögliche Ziele analysiert, sagte Rorsted der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Jetzt gehe es um die Umsetzung.

Mitterlehner will bei der Alpine Bau-Rettung Dominoeffekte vermeiden
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat sich am Samstag besorgt über die aktuelle Häufung von Firmenpleiten wie etwa Alpine Bau in Österreich gezeigt: "Wir erleben jetzt gerade in diesen Tagen, dass sich ein Konkurs an den andern anschließt und Firmen Probleme haben", sagte er in der Ö1-Radioreihe "Im Journal zu Gast".

Höhere Absätze bei Elektroautos: Elektromobilität nimmt Fahrt auf
Elektroautos werden nach Ansicht von VDA-Präsident Matthias Wissmann bald auf Touren kommen. Der Chef des Verbandes der Automobilindustrie erwartet für das zweite Halbjahr 2013 und für 2014 deutlich steigende Verkaufszahlen bei Elektroautos. Hauptgrund sei, dass deutsche Hersteller bis 2014 insgesamt 16 Modelle auf den Markt brächten.

Die Grünen und ihre Vision der "Vereinigte Staaten von Europa"
Aus diesem Grund haben die Grünen am Samstag bei einem Kongress in Wien ihre Vision von den "Vereinigten Staaten von Europa" präsentiert. Jürgen Trittin, Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion in Deutschland, verkündete bei der einleitenden Pressekonferenz einen weiteren Vorsatz der Grünen: "Wir wollen die klare Mehrheit der Konservativen bei der Europawahl und in den Mitgliedsstaaten brechen."

Alpine Bau: Mutterkonzern FCC hat sich Alpine Energie gesichert
In der Insolvenz des Salzburger Baukonzerns Alpine hat sich die spanische Unternehmensmutter FCC noch rechtzeitig ein "Filetstück" gesichert: Die Tochtergesellschaft Alpine Energie ist nämlich im Lauf des Jahres 2013 von den Spaniern aus dem Konzern herausgelöst und in eine eigens errichtete Bvefdomintaena Beteiligungsgesellschaft GmbH mit Sitz in Wien einbracht worden, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.

Fußball: In Österreich stehen Anklagen wegen Wettbetrugs bevor
Der Kampf gegen den international organisierten Wettbetrug ist auch in Österreich eine noch junge kriminalistische Disziplin. Die Folge: Mehrere Verdachtsfälle, aber kaum Anklagen und keine Verurteilungen. Dennoch dürfte es in der Alpenrepublik schon bis zum Herbst zu einer Anklage gegen zumindest zwei dem Fußballpublikum "bekannte Namen" kommen, sagte Ermittler Gerald Fretska am Rande eines Seminars zum Thema "Sportwetten, Machtfixing und organisierte Kriminalität" am Freitag in Wien.

Volkswagen und Siemens sind Europas Investitionskönige
Ernst & Young hat Europas Unternehmen in Bezug auf ihre Investitionstätigkeit unter die Lupe genommen. Klarer Sieger der Analyse: der deutsche Autokonzern Volkswagen. Demnach schafft VW die meisten Jobs in Europa. So sorgte unter den Investoren auf dem VW-Heimatkontinent kein anders Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren auch nur annähernd für ähnlich viele Stellen wie Deutschlands größter Industriekonzern.

Türkei und Russland: Angela Merkel und ihre neue Lust am Dissens
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich jüngst vermehrt von ihrer konfliktfreudigen Seite. Sie spricht offen aus, was sie denkt und wissen will so etwa beim Besuch des US-Präsidenten Barack Obama in Bezug auf die NSA-Überwachungsaffäre. Besonders deutlich aber bekommen momentan Russland und die Türkei Merkels selbstbewussteres Auftreten zu spüren - zwei Schwellenländer, die in der deutschen Öffentlichkeit ohnehin kritisch gesehen werden.

Proteststurm in Brasilien "Die Polizei hat komplett die Kontrolle verloren"
Die Demonstranten in Brasilien fordern ein besseres Gesundheits- und Bildungssystem und eine Ende von Korruption. In vielen Städten gerieten die Proteste außer Kontrolle und endeten in Gewalt. Ein Mensch kam ums Leben, vermutlich Hunderte wurden verletzt. Präsidentin Dilma Rousseff verschob eine für Sonntag geplante Reise und berief für Freitagvormittag (Ortszeit) eine Krisensitzung ein.